Sunhine - PfotenTraum

© copyright of World Wide Animal Care e.V
Startseite Über uns Projekte Vermittlung Gesundheit Kontakt/Satzung Spenden/Helfen Impressum World Wide Animal Care e.V
Die Geschichte vom Hund „Sunshine“ im Shelter „Pfotentraum“ Kapitel 1: Wie alles begann! Es war Frühling, überall um uns herum roch die Luft nach frischem Gras, nach Bäumen die anfingen zu blühen, nach frischem Tauwasser und vielen anderen, wunderbaren Düften. Für uns Hunde ist dies eine Zeit, in der in unserer Nase wahre Geruchs Explosionen stattfinden. Aber mal langsam… eins nach dem anderen. Mein Name ist Sunshine, ich bin ein ehemaliger Strassenhund und ich lebe seit einem Jahr in einem Shelter, hier in Rumänien. Ich will Euch auch nicht mit den Geschichten von uns Straßen Hunden langweiligen, denn ich bin mir sicher, darüber habt ihr sicher schon viel gelesen. Lieber möchte ich Euch davon berichten, warum jeder Straßenhund von Glück sagen kann, in so einem Shelter wie diesem hier zu landen. Die Menschen hier im Shelter gaben mir den schönen Namen Sunshine. Bestimmt liegt es wohl an meinem sonnigen Gemüt, der guten Laune die ich immer hab und meinem fröhlichen Lächeln im Gesicht. Gut, dem will ich nicht wiedersprechen, bin eben ein Mädel mit echter Frohnatur. Hier ist nun meine Geschichte... Es begann alles vor ca. einem Jahr, als das Unglück passierte. Nach unendlichen Fellversuchen erwischten mich die Hundefänger meiner Stadt und fingen mich ein, so schon viele andere vor mir. Ich sage Euch, mein ganzes Leben veränderte sich von einem Moment zum anderen. Brutal eingesperrt, in einen viel zu engen Käfig, überkam mich ein noch nie gekanntes Gefühl, die pure Todesangst. Außer mir waren da noch andere Hunde im Wagen, die genau wie ich große Angst hatten. Da war Wusel, ein kleiner Dackelmix mit viel zu kurzen Beinchen, der wie erstarrt in seinem Käfig saß. Daneben Odin, ein großer, so glaubte ich Herdenschutzhund und Merle, ein kleines Mix - Hundemädchen. Merles ganzer Körper bebte vor Angst und ließ die Gitter ihres Käfigs vibrieren . Außer diesen dreien waren viele weitere Hunde im Wagen, welche ich aber nicht sehen konnte. Sie saßen weiter vorne in ihren Käfigen. Die Stimmung war so bedrückend, ich konnte die pure Angst von jedem der Hunde riechen. Wie sich herausstellte war ich an diesem Tag die letzte die eingefangen wurde, und so stiegen die Männer ein, und fuhren los, in eine für uns ungewisse Zukunft. Es war schon dunkel als das Auto anhielt und die Männer die Türen öffneten. Sie nahmen einen Käfig nach dem anderen aus dem Wagen und brachten sie fort in ein Gebäude welches, wie ich sehen konnte, ringsum eingezäunt war. Es war stockfinster und wir hörten die endlosen Schreie vieler Hunde. Ich vermag nicht zu sagen was genau da war, aber ein schrecklicher Geruch lag in der Luft, intensiver als auf den Straßen. Plötzlich wurde mir eiskalt bewusst was es war, es war der Geruch des Todes, der diesen Ort umgab Dieser Ort, das wusste ich nun, dieser Ort muss ein Ort des Schreckens sein. Nackte Panik stieg in jedem von uns hoch der noch im Wagen war, denn nach und nach leerte er sich. Nur Wusel und ich waren dann noch drin, als wir die Stimmen der Männer draußen vernahmen, und diese sagten. Hier geht nichts mehr, alles übervoll, die beiden müssen wir woanders unterbringen. Die Türen wurden verschlossen, und unser beider Fahrt durch die Nacht ging weiter. Einige Zeit später hielt der Wagen wieder an und die Türen gingen auf. Wir konnten ein kleines Gebäude erkennen, nicht so riesengroß wie das vorher und wir sahen wie aus einer Tür eine Gestalt trat und auf das Auto zuschritt. Es war eine Frau, welche die Männer mit Madame ansprachen. wir hörten auch das Gebell von anderen Hunden, wir konnten sie riechen, doch im Gegensatz zu dem vorherigen, roch dieser Ort nicht nach Tod. Die fremden Stimmen die wir vernahmen riefen, ...hey Leute, seht, da kommen Neue! Als das Gespräch der Menschen beendet war, nahmen die Männer Wusel und mich aus dem Wagen und brachten uns zu einem Zaun, öffneten eine kleine Tür und schubsten uns hinein. Da standen wir nun, Wusel, wieder zur Salzsäule erstarrt und ich, die nun so langsam begriff, dass mein Leben wie ich es bisher lebte und kannte, nun vorbei sein würde. Wie soll ich Euch diesen ersten Eindruck beschreiben? Ich war es gewohnt durch die Straßen meiner Stadt zu laufen und wenn ich müde war, machte ich es mir an einem meiner vielen Lieblingsplätze zum Schlafen bequem. Eine Welt in der ich laufen konnte, soweit mich meine Pfötchen trugen. Und Nun? Hier? Dies war maximal 6-10 qm groß, mit Gittern an allen Seiten die unseren Bewegungsdrang komplett einschränkten. Der Boden war feucht und es stank nach Kot und Urin, auch wenn keine dieser Hinterlassenschaften zu sehen waren. Am Ende des einen Gitters standen vier Boxen, welche von den Menschen Hundehütten genannt werden, wie ich später erfuhr. Sofort bemerkte ich dank meiner Nase, dass zwei davon schon belegt waren. Plötzlich erwachte Wusel aus seiner Erstarrung und schrie… „Oh weh, oh weh, das ist mein Ende“ und kaum hatte er dies ausgesprochen, da fingen seine Beinchen schon an zu laufen und er verschwand schnell in einer dieser Hütten. Ich hörte nur noch dumpf sein Klagen, und roch die Angst, die ihn umklammerte. Als mein erster Schock vorbei war und ich mich ein wenig gefangen hatte, sah ich aus einer der beiden anderen Hütten jemand hinaus schauen. Ein grosser Kopf sah zu mir hin, drehte sich hin und her, und dann öffnete er sein Maul. Sagte kurz und knapp: „Hallo, willkommen im Shelter Pfotentraum. Mein Name ist Hutch, ich bin ein Schäferhund, so sagen es die Menschen jedenfalls.“ Kaum hatte er dies ausgesprochen, da kam aus der dritten Hüte ein ganz kleiner Hund heraus, der, wie ich dann erfuhr, ein Rehpinscher mit dem Namen „Mini“ war, welcher wie ich fand, mehr als passend für ihn war. An diesem Abend erfuhr ich dann durch Hutch und Mini, wo Wusel und ich hier gelandet waren, denn die Beiden waren schon sehr lange an diesem Ort. Hutch erklärte mir auch warum dieser, für mich zu dem Zeitpunkt furchtbare Ort, von ihnen mir unerklärbar „Pfotentraum“ genannt wurde. Er erzählte mir dann, er wäre nicht immer hier gewesen, denn zuvor war er wohl schon fast zwei Jahre in einem anderen Shelter. Eins von denen ,wo wir wohl beim ersten Halt die anderen Hunde abgegeben hatten. Einem schrecklichen Ort, an dem der Tod täglich präsent war. Die dort lebenden Hunde bekamen vielleicht 1x pro Woche etwas zu fressen, wenn sie viel Glück hatten. Und wie mir später einfiel muss dies wohl das Shelter gewesen sein wo die Hundefänger zuerst angehalten hatten, und wo alle anderen Hunde abgeladen wurden. Ein Ort an dem die Menschen bei jeder Kleinigkeit Hunde mit Schlägen bestraften. Ein Ort an dem verletzte Tiere herausgeholt wurden und man nie mehr etwas von Ihnen sah. Ein Ort den die Menschen und auch die Hunde dort mit „Hölle“ beschrieben Auch Hutch wäre dort fast gestorben, hatte sich schon vom Leben verabschiedet und jegliche Hoffnung aufgegeben. Doch er hatte Glück, denn eines Tages, als in seinem Zwinger ein Hund verstorben war und die Wärter den Toten herausholten, versäumten sie die Türe zu schliessen. Hutch bemerkte das, nahm all seinen Mut zusammen, stiess die Türe auf, und rannte so schnell er konnte davon. Hinter sich hörte er nur das Schreien der Männer die riefen: „haltet den Hund auf...“ doch Hutch lief und lief… bis die Stimmen verhallten. Nach einer gefühlten Ewigkeit brach er an einem Baum vor Erschöpfung zusammen. Es rächte sich nun, dass er seit fast 10 Tagen nicht mehr gefressen und auch kaum Wasser getrunken hatte. Sein Körper war am Ende aber er war frei. Er roch den Baum, fühlte das Moos unter seinen Beinchen und so schlief er das erste Mal seit langem, erschöpft aber glücklich ein. Hutch dachte dabei, wenn dies nun mein Ende sein sollte, dann ist es gut so, dann finde ich Frieden, weil ich nun frei bin Doch Hutch war stark und erwachte am Morgen als die ersten Sonnenstrahlen auf sein vernarbtes Gesicht fielen, Narben, die durch viele Kämpfe mit anderen Hunden entstanden waren als mal wieder das Futter nur für einige Hunde reichte aber nicht für all die vielen hungernden Mäuler. Er öffnete ganz langsam die Augen und sah in die Augen eines Menschen, einer Frau, und sein erster Gedanke war zu flüchten. Doch er war einfach zu schwach und seine Beine wollten einfach nicht aufstehen. Kaum hatte er das registriert, überkam ihn die Angst. Würde dieser Mensch ihn zurück in die Hölle bringen? Dann sah er eine Hand die sich ihm näherte und ganz vorsichtig und langsam über seinen Kopf strich und er vernahm eine ganz leise Stimme die zu ihm sprach, etwas das Hutch nie mehr vergessen sollte. „Du armer Kerl, was hat man dir nur angetan, was hast du erleiden müssen. Kein Lebewesen darf einem anderen Lebewesen so etwas antun“ Sie nahm eine Flasche voll Wasser, schüttete etwas davon in Ihre Hände und reichte es ihm, bis Hutch genug getrunken hatte. Sie öffnete ihre Tasche und holte ein Stück Wurst hervor und gab ihm auch diese. Diese war nicht groß, und so verschlang Hutch sie mit einem Biss, um direkt danach einzuschlafen, denn noch immer war sein Körper völlig ausgelaugt. Es mussten Stunden vergangen sein als er wieder aufwachte, denn es dämmerte schon. Sofort merkte er dass er nicht alleine war, sein Kopf lag auf dem Schoss dieser Frau, und eine Hand strich ihm über sein Fell. „Hallo“, sagte die Stimme, als sie bemerkte das Hutch aufwachte. „Ich bin Madame, da bist du ja wieder, du großer braver Kerl.“ Hutch bemerkte, das sie ihm, als er schlief ein Halsband angezogen hatte und daran eine Leine befestigt war. Sie sagte ihm, dass dies zu seiner Sicherheit geschah , sie Angst hatte er würde sonst weglaufen und schon sehr viele, frei laufende Hunde in dieser Gegend erschossen oder vergiftet worden waren… „und dass“, sagte sie, „wollte ich verhindern, denn wir beide gehen nun zu mir nach Hause, was zukünftig auch dein zu Hause sein wird, dieses zu Hause heißt „PfotenTraum“. Mit diesen Worten beendete Hutch seine Geschichte. Nun verstand ich warum dieser Ort hier so genannt wird und warum er, trotz Abstriche, ein tausendmal besserer und sicherer Ort war, als der, den Hutch „Hölle“ nannte. Nicht nur, weil es hier fast täglich Futter gab, die Hunde immer über frisches Wasser verfügten, sondern weil sich hier ein Mensch um sie kümmerte, der nie ein böses Wort verlor und der nie einen der ihren schlug. Solche Orte wie diesen, so sagte mir Hutch, solche grausamen Orte, gibt es hier viele. Es war schon sehr spät, auch ich war müde und wir verabschiedeten uns . Hutch und auch Mini der immer nur aufmerksam zugehört hatte, zogen sich in ihre Hütten zum Schlafen zurück. Ich selbst betrat nun auch die letzte freie Hütte, hörte immer noch das Wehklagen von Wusel in der Hütte daneben und beschloss, in dieser Nacht zu ihm zu gehen und ihn zu trösten. Dort lag er, in der Ecke auf Stroh und sah mich mit großen Augen an. Er sprach, „oh Sunshine, was wird nur mit uns geschehen?“ Ich legte mich zu Wusel, nahm sein Köpfchen zwischen meine Pfoten, und sprach… „Wusel, was genau passieren wird, kann auch ich Dir nicht sagen, doch eins verspreche ich Dir, dass ich immer für Dich da sein werde, dass Du nie allein gelassen wirst.“ Ich drückte Wusel noch einen dicken Schmatzer auf und bemerkte, dass sein Zittern aufhörte. Es dauerte nur kurze Zeit und Wusel schlief ein. Ich dachte noch kurz über mein Versprechen nach und hoffte, dass ich es auch halten konnte. Mit diesen Gedanken schlief auch ich ein. Sunshine und Wusel überstanden die erste Nacht gut und als sie am Morgen erwachten, begann der erste Tag für beide im Shelter „PfotenTraum“. Ein Tag, der voller Erlebnisse und Eindrücke bestand und voll von Geschichten, welche die anderen Hunde den beiden erzählten. Doch für heute endet diese Geschichte und die Fortsetzung, den zweiten Teil, könnt ihr dann morgen Abend lesen, der dann lautet: Kapitel 2: „Unser 1 Tag im PfotenTraum“
Hutch
Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3 Kapitel 4 Kapitel 5
Shelter “Hölle”
Wusel
Mini
Hutch völlig erschöpft nach seiner Flucht
Sunshine
Kapitel 1