Sunhine - PfotenTraum
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Die Geschichte vom Hund „Sunshine“ im Shelter „Pfotentraum“
Kapitel 4: Die ”Befreiung”
"Die Befreiung"
Wie schnell die Zeit vergeht, dachte ich nachdem ich bemerkte , dass ich nun schon
einen Monat im PfotenTraum war.
In dieser Zeit hatten Hutch und Mini mir alles beigebracht was ich wissen musste und
wenn auch Vieles hier auf den ersten Blick perfekt aussah, so war es dies doch auf
den Zweiten oder dritten nicht so ganz.
Sicher, wir hatten zu Fressen und wurde einer krank dann kam der Tierarzt. Auch das
mit dem Freilauf war schon eine tolle Sache, doch wer wie wir einmal die Freiheit der
Stadt genossen hatte, der vergisst es nie und selbst ein Shelter wie PfotenTraum
kann sie nicht ersetzen. Das Einzige was noch besser wäre, das wäre ein eigenes zu
Hause! Eins, von denen so viele immer berichteten und das der arme Sam so sehr
vermisste.
So ein Zuhause dachte ich, wäre mein größter Traum. Am Besten mit all meinen
Freunden hier aus Zwinger 4, doch ich wusste auch, dass dies wohl für immer ein
Traum bleiben würde.
Ich wolte nicht undankbar sein, denn ich konnte von Glück reden hier bei Madame
gelandet zu sein. Immer wenn ich darüber nachdachte, erinnerte ich mich auch an
Odin und Merle im "Höllenshelter" und mein Herz wurde ganz schwer.
Hutch sah mich an, als ich so nachdenklich da saß, dann stupste er mich mit seiner
großen Schnauze an und sagte…."Hey Sunshine, sei nicht traurig heute, denn heute
ist doch „Ausgehtag“ und an diesem Tag sollte man einfach nicht traurig sein.
" Stimmt", sagte ich jetzt fällt es mir wieder ein.
Madame ging jeden dritten Tag mit allen Hunden eines Zwingers an der Leine
spazieren. Ja, und heute war unser Zwinger dran. "Sorry Hutch, du hast ja Recht, ich
war grade mit meinen Gedanken ganz wo anders ", erwiderte ich .
Gegen Mittag stand Madame mit vier Leinen vor unserem Zwinger und wir alle waren
schon ganz aufgeregt.
Wusel schrie immer, "Ich auch, ich will auch mit…" Diesem Kleinen Kerl konnte man
einfach nie böse sein, immer heiterte er uns mit seiner guten Laune auf und war
immer für einen guten "Joke" zu haben.
Madame legte uns die Leinen an und los ging es.
Hinter dem Shelter Pfotentraum befindet sich ein schöner Wald den wir als erstes
durchquerten. Wie schön war es hier fremde Gerüche aufzunehmen, die Tiere des
Waldes zu beobachten und das Rauschen des Windes in den Kronen der Bäume zu
hören.
Am Ende des Waldes kamen wir zu einem kleinen Fluss, wo wir dann alle unseren
Durst löschen konnten.
Nach circa 1 Stunde strammen Marsches, breitete Madame eine Decke am Fluss aus
und wir setzen uns alle zu ihr.
Wie immer, gab es natürlich nicht nur für Madame, sondern für uns alle ein paar
Leckereien.
Es war ein schöner Tag und wir waren glücklich hier draußen zusammen zu sein.
Für den Rückweg zum Pfotentraum gingen wir einen anderen Weg entlang und nach
einer Weile hörten wir schon das Gebell vieler Hunde, das je näher wir kamen, immer
lauter wurde.
Plötzlich erfüllten unsere Nasen schlimme Gerüche, von Schmutz, Leid und Tod. Wir
verstanden nicht warum wir nun diesen Weg zurückgingen und nicht den Selben, den
wir gekommen waren.
Hutch bemerkte unsere Aufregung und meinte es gäbe dafür einen Grund. "Wisst
ihr" sagte er , die Schwester von Madame arbeitet in diesem Shelter. Sie tut es es
nicht gern, denn auch ihr liegt das Schicksal der Hunde am Herzen. Sie tut es wohl,
weil sie dort für ihre Arbeit ein wenig von diesem Geld bekommt, welches sie und
Madame zum Leben brauchen.
Madame erzählte mir einmal, sie könnte so diesen armen Seelen in der Hölle
wenigstens hin und wieder etwas Liebe und Zuneigung geben denn anderen Männer
dort, die scheren sich einen Dreck um das Leid der Hunde. Hin und wieder schafft
Madames Schwester es sogar einen der Hunde heraus zu holen und wenn es gelingt,
übergibt sie diesen Hund, Madame bei ihren Spaziergängen. Das ist der Grund
warum sie immer auf dem Rückweg hier entlang geht.
Wir sahen schon von weitem diese wirklich große Anlage, welche aus unendlichen
vielen nicht überdachten Zwingern bestand.
Jeder dieser Zwinger war vielleicht nur halb so groß wie unsere im PfotenTraum aber
wir sahen fast überall sechs Hunde darin zusammengepfercht. In keinem der
Zwinger stand eine Hütte .
Ich dachte daran wie es dort sein musste, so ganz ohne Schutz vor Sonne, Regen
oder Kälte. Ich vermochte es mir kaum vorzustellen.
Den Zwingern vorgelagert war ein großer Zaun, der das gesamte Areal umgab.
Madame und wir Anderen gingen zu einer Ecke des Zaunes, wo hohes Gras uns als
Deckung diente. Dort angekommen, sagte Madame " Ihr Lieben, ihr müsst nun ganz
still sein, niemand darf uns entdecken. Wir bemerkten eine Öffnung im kaputten
Zaun, wo man hindurchgehen konnte. Dort versteckten wir uns und hielten den Atem
an. Kurze Zeit später, sahen wir aus dem Seiteneingang des Zwingers eine Frau auf
uns zu kommen, "Habt keine Angst" flüsterte Madame, "das da, ist meine liebe
Schwester Carla".
Als Carla auf unserer Höhe war, drückte sie den Zaun ein wenig beiseite, so dass sie
auf unsere Seite gelangte.
Carla begrüßte uns mit einem herzlichen "Hallo ihr Vier, Hallo Schwesterchen…wie
geht es euch allen ?, hattet Ihr einen schönen Ausflug zusammen ?
"Ja, sagte Madame, und wir sind auch ganz schön kaputt". Wie ich sehe konntest du
heute keinen Hund befreien "
Leider nein" sagte Carla, die Männer waren immer in meiner Nähe und so ging es
leider nicht, ich hoffe es klappt ein anderes Mal.
"Schaut ,hier vorn der Zwinger an der Ecke, dort sind grade drei Hunde verstorben.
Sie waren noch recht jung aber warscheinlich sehr krank. Gleich wird sie jemand
herausholen und auf den Müll werfen, wie sie es immer tun. Ich werde mich nie an
diesen Anblick gewöhnen aber das Schlimmste ist, dass sie die Zwinger nie vorher
säubern, geschweige denn desinfizieren, bevor sie neue Hunde hineinsetzen.
"Seht " , da Hinten kommen sie schon mit zwei Anderen.
Ich schaute in die Richtung der beiden Gestalten und mir gefror das Blut in den
Adern , was ich dort sah und riechen konnten, das waren Odin und Merle. Plötzlich
hielt mich nichts mehr, ich wollte schon loslaufen, da packte mich Hutch blitzartig
und drückte mich herunter.
"Psssst..sei leise bloss leise Sunshine, mach bloss keinen Mist…"Du bringst uns alle in
Lebensgefahr !".. flüsterte Hutch aufgeregt.
Ich begriff sofort was Hutch damit meinte und ich duckte mich ins hohe Gras .
Die Männer hatten Odin und Merle angeleint und selbst von weitem konnte ich
sehen, dass die Beiden nur noch aus Haut und Knochen bestanden . Odins einst so
dickes, prächtiges Fell war nur noch ein stinkender Klumpen Dreck, völlig verklebt
mit Kot und Urin.
Fieberhaft dachte ich nach, was konnten wir nur tun wie konnten wir sie retten ?
Madame und Carla bemerkten wie aufgeregt ich war und so fragten sie mich
"Sunshine, kennst du die Beiden, sind das Freunde von Dir?
Ich antwortete mit einem leisen "Wuff "und dicken Küsschen auf die Gesichter von
Madame und Carla.
Alles klar, Sunshine, hab es verstanden“, erwiderte Madame.
Hutch schaute mich an und instinktiv wusste er wohl, dass ich nie einen Freund im
Stich lassen würde und so tat er was nötig war.
"Pass gut auf Sunshine", flüsterte er mir noch zu, ich werde jetzt etwas versuchen.
Wenn die Männer mich verfolgen, dann werden sie Odin und Merle irgendwo
festmachen müssen. Das ist eure einzige Chance die Beiden zu befreien ". Du musst
Carla dazu bewegen dir zu helfen .
Dann riss er sich mit einem Satz von Madame los, rannte den Zaun entlang in die
andere Richtung, stellte sich an das Gitter und fing laut an zu bellen.
Aufgeschreckt von dem Höllenlärm den Hutch veranstaltete, schreckten die Männer
auf und riefen „ Hey das ist doch der Dreckshund der uns neulich entwischt ist und
wofür der Chef uns zusammen gefaltet hat." Na warte mein Lieber, dich kriegen wir
gleich, dann kannst du was erleben……"
Genau wie Hutch es vorausgesehen hatte, banden sie schnell Odin und Merle an den
nächsten Zaunpfosten und rannten los.
Madame und Carla begriffen sofort und reagierten blitzschnell. Carla nahm mich am
Halsband und ging rasch mit mir durch den Zaun auf Odin und Merle zu. "Sag den
Beiden sie sollen schnell mitkommen und bloß nicht bellen", raunte sie mir zu . Ich
wusste jetzt, dass alles von mir abhing und als wir näher kamen rief ich „ Odin,
Merle…ich bin es Sunhine, ..erinnert ihr euch ?, Wir waren zusammen im
Hundefänger Wagen…wir kommen um euch zu befreien, bitte seid ganz still ".
Odin hob verdutzt den Kopf, sah mich und rief „ ich glaube es ja nicht, bist du es
wirklich , Sunshine ?! „Schau Merle, Sunshine ist da um uns zu retten", Merle, meine
kleine Freundin, unsere Hoffnung auf ein Wunder, hat sich erfüllt "
Schnell löste Carla die Leinen der Beiden und wir rannten so schnell wir konnten
zurück zu den Anderen, hinter den Zaun.
"Ihr müsst jetzt schnellstens von hier weg, zum PfotenTraum "sagte Carla atemlos .
Madame küsste sie kurz und sagte ihr sie solle bloß auf sich aufpassen, dann liefen
wir alle so schnell uns unsere Füße trugen Richtung Heimat.
Ich machte mir Sorgen um Hutch, war er den Männern entkommen ? Was wenn sie
ihn einfingen ? Doch Mini sagte nur, " Keine Sorge Sunshine, der schafft das, er ist
ihnen entkommen als er fast tot war, jetzt ist er gesund und kräftig, die beiden
Deppen kriegen ihn nie" Mini hatte wohl Recht aber meine Sorge blieb trotzdem.
Schnell durchquerten wir den Wald und als wir in den Weg zum Pfotentraum
einbogen, sahen wir das Hutch bereits davor stand und wartete.
Mir fiel eine riesiger Stein vom Herzen . Wusel und ich riefen vor lauter Freude „Da
ist er, da ist unser Hutch, Er hat es geschafft !..hurra, hurra…..der Hutch ist wieder
da.“
Hutch wurde nun von allen ganz fest in die Pfote genommen, geherzt und geküsst .
Ich stellte Odin und Merle ihrem Retter vor und sagte „ Das liebe Freunde ist Hutch
und Dank ihm, konnten wir euch befreien“.
Odin, der noch ein ganzes Stück grösser als Hutch war sagte „Merle und ich sind
durch die Hölle gegangen, wir waren oft der Verzweiflung nah und hatten oft
tagelang nichts zu Essen aber wir hatten uns, das ist an einem solchen Ort wie
diesem viel Wert. Das Einzige was wir noch hatten, war unsere Hoffnung auf ein
Wunder. Lieber Hutch, ich vermag kaum in Worte zu fassen wie dankbar wir dir sind,
für das was du für uns Beide, die eigentlich Fremde für Dich sind, getan hast. Merle
und ich wünschen uns nichts mehr, als das wir für immer Freunde bleiben". Wieder
fielen sich alle in die Pfoten und jeder gab dem Anderen einen dicken Schmatzer auf
die Backe.
Während der ganzen Zeit stand Madame nur da, schaute auf uns und lächelte. Ein
paar Tränen liefen über ihr Gesicht. Sie sagte dann schließlich „ Wer so etwas nie
erleben durfte, der wird nie wirklich erfahren was aufopfernde, uneigennützige Liebe
bedeutet. Ich bin froh über das Glück, das ich erleben darf.
Ihr Tiere habt so viel mehr zu geben, weil eure Hilfe ehrlich ist und von Herzen
kommt, nicht aus Eigennutz, wie bei so vielen von uns Menschen."
Dann räusperte sie sich und sprach „ Jetzt aber genug mit der Gefühlsduselei,
Marsch mit euch in eure Zwinger!“… „Ihr werdet euch sicher viel zu erzählen haben
darum teilt euch die Hütten für heute mit Odin und Merle, sagte Madame. Wir
nickten begeistert und antworteten ihr mit einem 6 fachen „Wuff.“
An diesem Abend saßen wir sechs noch lange beisammen, Hutch, Wusel, Mini und ich
wollten alles wissen was Odin und Merle in der Hölle erleiden mussten. Na ja, und die
Beiden wollten natürlich auch alles über ihr neues Heim, den Shelter PfotenTraum
erfahren…
Doch das ist eine andere Geschichte und wir wollen die sechs nun mal damit alleine
lassen.
Dies war nun Kapitel 4…und wir denken, ein jeder freut sich nun mit uns über die
Befreiung der Beiden.
Morgen kommt dann der letzte Teil, welcher nicht weniger spannend und interessant
sein wird, denn er trägt den Namen
„Abschied vom Shelter „PfotenTraum“
Hutch
Wusel
Mini
Sunshine